Edekas Weihnachts-Videos sind Storytelling Best Practises. Kitschig. Rührend. Man will sie immer wieder sehen. In diesem Jahr bringt der Lebensmittel-Einzelhändler einen kleinen Spielfilm mit Star Wars Charme.
Der Clip entführt in eine triste Zukunft, in der Roboter durch menschenleere Städte patrouillieren und die Menschen sich in die Wälder zurückgezogen haben. Er spielt mit unserer Angst vor künstlicher Intelligenz. Die Story handelt von einem kleinen Roboter, der sich auf die Suche nach dem Zauber von Weihnachten begibt. Ein kleines Mädchen schenkt dem Roboter am Ende ein Herz und macht ihn damit glücklich.
In Zeiten von Sophia, die von Talkshow zu Talkshow gereicht wird, ist das mehr als eine nette Geschichte für Kinder.
Best Practise Storytelling: „Weihnachten 2117“
Das Ziel
Wie alle anderen Weihnachtsgeschichten von Edeka geht es darum zu zeigen, wie schön es ist, das Fest im Kreise seiner Lieben zu feiern. Es geht um den Zauber von Weihnachten. „Ohne Liebe ist es nur ein Fest“, heißt es im Abbinder. Edeka verzichtet auf irgendeine Form von Product Placement, die Marke erscheint nur im Abbinder. Der Clip ist ein Geschenk an die Nutzer.
Der Titel
„Weihnachten 2117“. Ein klug gewählter Titel, wie ich finde, weil er neugierig macht: Wie hat man sich das vorzustellen, ein Weihnachten in 100 Jahren? In was für einer Welt werden wir leben? Passt das noch zusammen, Tradition und technisierte Welt?
Der Held
Der kleine Roboter entspricht dem Archetypen des Jedermann. Er sucht nach Zugehörigkeit. Damit die Figur emotional funktioniert, haben die Macher des Edeka Clips von Star Wars Storytelling abgeguckt. Ihr Roboter bekommt mit wenigen Tönen und Gesten menschliche Züge.
Der Plot
Der Roboter-Held begibt sich auf die Suche. Er wird magisch angezogen von einer Idee von Weihnachten, die in seiner Welt nicht mehr existiert. Er muss sich auf die Reise begeben, um herauszufinden, wo diese Idee von Weihnachten, diese Art zu feiern überhaupt noch existiert. Die Suche ist ein archetypischer Plot.
Die Struktur
Die Story gliedert sich in drei Teile. Erster Teil: Er zeigt den kleinen Roboter in seiner Umgebung, der verlassenen Stadt, mit Kolonnen von Robotern, die alle aussehen wie er selbst. Zweiter Teil: Der kleine Roboter sieht das Plakat von Weihnachten und begibt sich auf die Suche. Er findet einen Film, der ihm den Zauber von Weihnachten offenbart. Ein Zeitungsartikel weist ihm den Weg. Dritter Teil: Der kleine Roboter klopft an die Tür der Menschen, die im Wald leben, feiert mit ihnen, bekommt schließlich ein Herz. Lesen Sie dazu auch über die Story Spine.
Die Verbreitung
Der Clip findet sich wie gewohnt auf YouTube und wird in allen großen Medien zitiert. Weil er eine Story erzählt, die wir uns immer wieder ansehen können. Wie einen Weihnachtsfilm, den wir jedes Jahr aufs Neue sehen. 3 Millionen Views nach einer Woche.