Storytelling lernen – wie mache ich das am besten? Dieser Blog gibt viele Tipps, stellt Tools vor, zeigt an konkreten Beispielen, wie es geht. Die 100-Kaffee-Regel fokussiert auf das Lernen aus praktischen Erfahrungen. Sie besagt: Wenn Sie eine Story erzählen wollen – über ein neues Produkt, sich selbst, eine Geschäftsidee -, dann trinken Sie zunächst mit 100 verschiedenen Menschen Kaffee und erzählen ihnen ihre Story. Hören sie gut zu, was ihr Gegenüber sagt.

Wer so vorgeht, feilt nicht lange hinter verschlossenen Türen an seiner Story, sondern wagt sich gleich vor Publikum, nimmt das Feedback auf und entwickelt seine Story weiter. Oder sein Produkt, sollte es sich um eine Produktstory handeln. Nach 25 Kaffees sind die wesentlichen Themen geklärt. Das Produkt steht in seinen Grundfesten, die Story ebenso. Nach weiteren 25 Kaffees wirkt es, als ließe die Story sich nicht mehr verbessern. Dann wird an den Details gefeilt.

Die letzten 50 Kaffees helfen vielleicht weder bei der Entwicklung der Story noch bei der des Produkts. Ganz sicher aber helfen Sie, die Story zu verbreiten. Sie können jetzt, wo sie sich sicher fühlen, auch besonders kritische Gesprächspartner treffen. Prüfen Sie deren Einwände kritisch. So wird die Story wieder überzeugender.

Die 100-Kaffee-Regel aus eigener Erfahrung:

Als ich begann, mich mit Storytelling zu befassen, wollte ich gleich ein Buch schreiben. Ich tat es hinter verschlossenen Türen. Als ich 100 Seiten geschrieben hatte, dachte ich: Irgendetwas stimmt daran nicht. So begann ich, mit Leuten Kaffee zu trinken und über das Buch zu sprechen, ihnen den Titel und das Konzept zu erklären. Dabei merkte ich, dass kein Funke übersprang. Genau wie bei mir selbst. Das Buch war nicht sexy.

So legte ich das Projekt auf Eis und begann diesen Blog zu schreiben. Ich trank etliche Kaffees mehr mit schlauen Menschen, interviewte viele von ihnen, sprach mit ihnen über auch mein Buchprojekt. Nur wenige Monate später wusste ich, wie ich mein Buch schreiben würde. Ich verfasste ein Exposé und fand einen Verlag, dem es gefiel. Sie merkten sofort, dass ich 100 Kaffees mit klugen Menschen getrunken hatte, bevor ich ihnen das Buchkonzept für Tell Me! Wie Sie mit Storytelling überzeugen schickte.

Storytelling lernen: Ein Schritt weiter:

Nun ist das Buch also konzipiert, geschrieben, veröffentlicht. Heißt das jetzt nun, das Kaffeetrinken ist vorbei? Ich würde es eher so beschreiben: Wir legen eine Pause ein. Denn dann geht es weiter in eine neue Runde. Dieses Mal wird nicht über ein Projekt gesprochen, sondern über ein konkretes Produkt. Der Hintergrund: Wie kann kann ich es verbessern.

In diesem Zusammenhang habe ich schon einige Kaffees getrunken, denn Tell Me! erscheint im Juni in vierter erweiterter Auflage. Mit jeder Auflage kamen neue Seiten und Erkenntnisse hinzu, gewonnen beim Kaffeetrinken und natürlich auch bei Vorträgen, Trainings, Workshops, Coachings. Entscheidend ist diese Grundidee, einen Dialog aufrecht zu erhalten, damit ein Produkt, Projekt oder Service lebendig bleibt und seine Nutzer im besten Sinne positiv überrascht.

Um die Grundlagen des Storytellings zu erlernen, empfehle ich folgende Beiträge: Storytelling im Marketing, mit einer konkreten Anleitung. Eine Einführung in das Konzept der Heldenreise.

Zu diesem Beitrag inspirierte mich Valerie Khoo mit ihrem Buch Power Stories.