Es gibt Bilder, die erzählen eine Geschichte viel besser als Worte. Pinguine zum Beispiel. Sie sind eine geniale Effizienz-Metapher. Je nach Umfeld regen sie zum Schmunzeln an oder zum Staunen. Und so werden Pinguine zu faszinierenden Wesen im Storytelling.
An Land wirken Pinguine komisch, auf ihren kurzen Beinen watscheln sie mehr als zu gehen. Man könnte sich wundern, wie die Evolution so tollpatschige Tiere hervorgebracht hat. Es sind Vögel, zumindest der biologischen Systematik nach, doch sie können nicht fliegen. Erst wenn Pinguine ins Wasser springen, erzählen sie eine ganz andere Geschichte.
Im Wasser fliegen sie förmlich. Ihre Flügel sind zu Flossen umgebildet, die für Antrieb und Auftrieb beim Schwimmen und Tauchen sorgen. Mit ihrem von der Evolution perfekt ausgeformten Körper erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu 25 Stundenkilometer. Ihr durchschnittliche Schwimmgeschwindigkeit liegt bei ungefähr 10 Stundenkilometer. Das mag vielleicht nicht schnell klingen, doch Weltrekordschwimmer auf 50 Meter sind langsamer. Außerdem halten Pinguine dieses Tempo über lange Strecken durch.
An Land tollpatschig, unter Wasser ein Effizienz-Wunder
Pinguine sind eine geniale Effizienz-Metapher, weil sie an Land und an Wasser ein völlig anderes Bild zeigen. Der Pinguin kann zehn Stunden am Tag schwimmen und sein Energieverbrauch ist minimal. Wäre ein Pinguin ein Auto, würde es mit einem Liter Kraftstoff rund 1.500 Kilometer weit kommen, andere Forscher gehen sogar von einer Reichweite pro Liter von 2.500 Kilometern aus – und das unter Wasser.
Mal angenommen, wir wären Pinguine – dann stellt sich bei allem, was wir tun, eine einfache Frage: Sind wir in unserem Element oder nicht? Vielleicht ist im menschlichen Leben der Effizienz-Unterschied nicht so gravierend wie bei Pinguinen, doch jeder von uns hat diesen schon gespürt, da bin ich sicher.
Wirkt meine Arbeit? Bin ich im Flow? Gelingen die Dinge? Bin ich im richtigen Team, in der richtigen Abteilung, im richtigen Unternehmen? Wir könnten lange Listen schreiben, vergleichen, bewerten. Wir könnten auch einfach die Augen schließen, uns Pinguine vorstellen und fragen: Sind wir im Wasser oder sind wir an Land?
Pinguine sind so betrachtet mehr als eine geniale Effizienz-Metapher. Sie öffnen unsere Wahrnehmung für das Lebensgefühl. Und sollten wir bildhaft gesprochen im Wasser sein, freuen wir uns. Wenn nicht, watscheln wir doch einfach mal los Richtung Ozean!
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