Unsere persönliche Geschichte ist die wichtigste Geschichte, die wir erzählen. Doch wie und wo fange ich am besten an? Mit dem, was zählt! Fünf Beispiele für spannende Einstiege.
Generell gilt: Beginnen Sie mit dem, was direkt in den Kern Ihrer Story führt. Nur in Ausnahmefällen macht es Sinn zu erzählen: Wann bin ich geboren, welche Jobs hatte ich und so weiter. Gutes Storytelling wählt den direkten Weg.
5 Einstiege in eine persönliche Geschichte mit konkreten Beispielen:
1. Charakter
Warum tun Sie, was Sie tun? Was treibt Sie an, welche Ziele haben Sie? Konkreter: Was sind die Gründe für einen Jobwechsel? Äußere Gründe haben wenig Gewicht, viel stärker wiegen innere Gründe.
Beispiel: „Ganz gleich, wie spannend mein Job ist, alle fünf Jahre mache ich eine Pause und helfe als Volontär Menschen in weniger begüterten Gegenden dieser Welt. Danach beginne ich einen neuen Job.“
2. Kausalität
Ihr Leben erscheint in erzählter Form als eine Kette von Ursachen und Wirkungen. Eins führt zum nächsten. Weil Sie dafür gekämpft haben, einen großen Auftrag als Freelancer zu bekommen, kündigen Sie Ihren Job. Oder Sie bleiben, weil Ihnen ein noch spannenderes Projekt angeboten wurde.
Beispiel: „Mein Arbeitgeber ist seit zehn Jahren der gleiche. Immer wenn ich denke, jetzt könntest du dich abseilen, bekomme ich ein spannendes Projekt, zu dem ich nicht nein sagen kann, eins wie dieses …“
Ich habe in meinem Leben schon immer gern Neuland betreten
3. Kontinuität
Je tiefer die Wurzeln für das Warum und Wozu in iIhrem Charakter verankert sind, desto überzeugender. In Phase des Übergangs überzeugen alte Gründe mehr als neue. Sie verwirklichen Dinge, die Sie schon lange im Blick haben. So entsteht Kontinuität im Wechsel.
Beispiel: „Ich habe in meinem Leben schon immer gern Neuland betreten. Genau das mache ich jetzt wieder …“
4. Werte
Erzählen Sie von langfristigen Zielen und Werten, so wie es z.B. Nelson Mandela immer getan hat. So werden Sie als besondere und starke Persönlichkeit wahrgenommen.
Beispiel: „Ich bin schon immer für die Gleichberechtigung der Geschlechter im Arbeitsleben eingetreten, etwa im Betriebsrat. Um einen größeren Hebel in der Hand zu haben, wechsle ich in die Politik.“
5. Humor
Wer Humor besitzt, sagt nicht, schaut, wie toll ich bin. Das löst nur Widerstand aus. Humor dagegen macht Erfolgreiche sympathisch, etwa weil sie über sich selbst lachen können.
Beispiel: „Ein Chef erzählt: Lange Jahre habe ich alle Mitarbeiter in meiner Firma, die ich zufällig im Aufzug traf, gefragt, was tun Sie bei mir? Wie tragen Sie zu unserem Erfolg bei? Eines Tages treffe ich zwei Männer und stelle auch Ihnen diese Frage. Stille. Ich wiederhole meine Frage: Ja, wisst ihr denn nicht, was ihr bei mir arbeitet? Doch, sagen sie, wir machen die Steuerprüfung. Da fiel mir auf, dass ich die Nähe zu meinem Unternehmen verloren hatte. Und ich beschloss Folgendes zu tun: …“