Zitate von Haruki Murakami über das Schreiben finden sich vor allem in seinem Buch „Von Beruf Schriftsteller“. Hier geht es um Storytelling, Originalität, Stil etc. Diese Sammlung von Textpassagen des japanischen Autors wirft einen Blick darauf, wie er sich selbst und seine Arbeit versteht, um sich von Murakami inspirieren zu lassen und von ihm zu  lernen.

Was mich bei Murakami vor allem fasziniert, ist die Einzigartigkeit seines Stils. Wenn ich ein neues Buch von ihm aufschlage, erkenne ich sofort, dass es von ihm ist. Ganz gleich, ob man auf die gleiche Art schreiben mag wie er oder nicht: Murakami ermuntert mich dazu, meinem Stil mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

„In Wahrheit schreibe ich vor allem für mich selbst“

Von seiner Art, Romane zu schreiben, lässt sich für jede Art von Storytelling lernen – sei es im Marketing, PR oder für das Erzählen der eigenen Geschichte. Murakami beginnt immer damit, anders und neu zu denken. Dazu eine kleine Anekdote: Als Murakami zu schreiben begann, wählte er Englisch als Sprache, obwohl er diese gar nicht besonders gut beherrschte. So wurde der Text eher reduziert, frei von ausschweifenden Beschreibungen. Diesen Text übersetzte Murakami zurück ins Japanische und hatte dadurch einen völlig neuen Sound. Und der kam an.

Haruki Murakami hat bislang mehr als ein Dutzend, teils mehrbändiger Romane veröffentlicht. Es sind preisgekrönte Bestseller, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Dazu verschiedene Bände mit Erzählungen. Er ist einer der erfolgreichsten japanischen Autoren aller Zeiten.

10 Zitate von Haruki Murakami über das Schreiben

Von Anfang an dachte ich, ich könnte Texte schreiben, wie man Musik macht. Auch jetzt empfinde ich es noch genauso. Beim Anschlagen der Tastatur bin ich stets auf der Suche nach dem Richtigen Rhythmus, dem passenden Klang und der harmonischen Klangfarbe. Das ist für mich ein wichtiger Faktor, an dem sich nie etwas geändert hat.

Es gibt kein größeres Vergnügen für mich als die Vorstellung, dass Liebespaare, gemischte Gruppen, Ehepaare oder Eltern und Kinder lebhaft über meine Bücher diskutieren.

Die Basis für alle Künstler muss immer eine überschäumende, spontane Freude sein. Ihre Originalität nämlich ist nichts anderes als der Impuls, der natürliche Wusch, ihr Gefühl von Freiheit und ihre grenzenlose Freude zahlreichen Menschen möglichst lebendig und in einer angemessenen Form zu vermitteln.

Bei allem, was ich schrieb, gelungen oder nicht, erklärte eine erhebliche Anzahl von Kritikern, es sei mangelhaft … aber vielleicht ist gerade das eine notwendige Voraussetzung dafür, dass ein Werk Originalität besitzt.

Ein Künstler muss seinen Stil einem Update unterziehen können. Er muss mit der Zeit wachsen, sich weiterentwickeln.

Romane schreiben ist im Grunde eine ziemlich uncoole Beschäftigung … du schließt dich allein in einem Zimmer ein und bastelst unentschlossen an einem Text herum … ringst den lieben langen Tag mit einer Zeile … und wenn dein Buch erscheint, gibt es wahrscheinlich auf der ganzen Welt keinen einzigen Menschen, der auf diese eine Zeile achtet.

Indem wir beide Systeme (gesellschaftliche und metaphorische Realität) verknüpfen, subjektive und objektive Welt ineinandergreifen und einander ergänzen lassen, können wir uns leichter in einer ungewissen Realität verorten und geistige Stabilität bewahren.

Literarische Werke entstehen letztlich immer aus dem Inneren eines Autors. Auf keinen Fall lassen sie sich durch bestimmte strategische Kniffe künstlich generieren.

Die Figuren in meinen Romanen entwickeln sich meist ganz spontan im Zuge der Handlung … während ich schreibe, entsteht wie von selbst eine Art Gerüst der auftretenden Personen, an dem nacheinander verschiedene Details einfach hängen bleiben wie Einspänne an einem Magneten.

Was mir vorschwebt, ist letzten Ende ein fiktiver Leser. Diese Person hat weder ein Alter noch einen Beruf noch ein Geschlecht. Irgendwo ganz tief unten in der Dunkelheit sind meine Wurzeln mit den Wurzeln dieser Menschen verbunden. Das spüre ich.