Besser zuhören: Das ist eine der zentralen Fähigkeiten im Kontext von Storytelling. Doch nicht nur dort. Es ist eine der wichtigsten Fähigkeiten für ein schöpferisches Leben. Denn nur wer sich selbst und anderen gut zuhören kann, bekommt ein Gefühl und einen Sinn für das, was Sache war, ist und sein könnte.

Wie kommen wir vom routinierten Zuhören, das eigentlich gar kein richtiges Zuhören ist, zum schöpferischen Zuhören? Indem wir den Fokuspunkt verlagern. So bewegen wir uns von einer Ebene zur nächsten.

Besser zuhören in drei Schritten:

Ausgangspunkt: Zuhören, das Gewohnheiten folgt. Wir hören nur das, was wir schon wissen und schon immer gehört haben und nicht das, was die Person uns Gegenüber wirklich sagt. Der Fokus liegt darauf, das, was wir bereits wissen, wieder und wieder zu bestätigen. Im Grunde hören wir Sprechblasen.

Schritt 1: Auf die Fakten lauschen

Wir fokussieren jetzt auf die Person uns Gegenüber und die unerwarteten, überraschenden Daten / Informationen, die wir von ihr bekommen. Wir nehmen etwas Neues wahr.

Schritt 2: Mit dem Herzen lauschen

Wir fokussieren ganz und gar auf die Personen uns Gegenüber. Sehen die Sache mit ihren Augen. Wir nutzen unser Herz, um zu erspüren, wie sie fühlt, denkt, erlebt. Wir nehmen den ganzen Menschen wahr.

Schritt 3: Vom Ganzen her lauschen

Wir fokussieren auf die Person uns Gegenüber als Teil einer Welt, in der sie und ich schöpferische Subjekte sind, Wesen, die das Potential haben, im Großen oder im Kleinen die Welt zu ändern. Die Grenze zwischen uns verschwimmt, was zwischen uns passiert, ist ein kreativer Prozess. Wir nehmen das Schöpferische wahr.

Besser zuhören, das wird deutlich, ist mehr als andere ausreden zu lassen, sie nicht zu unterbrechen. Das ist selbstverständlich. Im Kern geht es darum, den Raum zwischen uns und anderen schrittweise zu öffnen. Und indem wir das tun, verändern wir auch unser Verhältnis zur Welt.

Wir kommen vom Ich zum Du zum Wir. Vom Alten zum Neuen, vom Bekannten zum Unbekannten. Wir kommen vom Wald in die Lichtung. Ein Beispiel für diesen Prozess spare ich mir, wir alle kennen ihn.

Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag über die Kunst des Zuhörens