Die Videos der TED-Konferenzen sind eine hervorragende Schule für Redner. Fast jeder Vortrag ein Volltreffer. Wie machen die das? Gibt es da so etwas wie ein TED-Schema?
Bei der Recherche fand ich viele gute Hinweise, auch von TED-Chef Chris Anderson. Dazu gibt es bereits einen eigenen Beitrag in meinem Blog. Kürzlich entdeckte ich im Blog von Tim Longhurst endlich das, wonach ich schon länger gesucht hatte: Die 10 Gebote für TED Talks. Natürlich wieder mal inoffiziell und ein wenig ironisch.
Ich habe die 10 Gebote übersetzt und bin sicher, dass für jeden Redner ein spannender Punkt dabei ist. Etwas, worüber es sich nachzudenken lohnt. Was ausprobiert werden könnte. Was sich sofort ohne Zweifel übernehmen lässt.
Meine Empfehlung: Nutzen Sie die TED-Gebote doch als Checkliste für eigene Vorträge!
Checkliste: Die 10 TED-Gebote
- Ziehe als Redner bei TED nicht deine übliche Masche ab
- Träume einen großen Traum, zeige eine erstaunliche neue Sache oder teile etwas, das du nie zuvor geteilt hast.
- Zeige als Redner deine Neugier und deine Leidenschaft.
- Erzähle eine Story.
- Kommentiere freimütig, was andere Sprecher gesagt haben, um Verbindungen herzustellen oder Kontroversen zu entfachen.
- Stelle dein Ego nicht zur Schau, sei verletzlich, spreche über Scheitern genau so wie über Erfolge.
- Verkauf nichts von der Bühne – weder deine Firma, noch deine Produkte oder deine Bücher.
- Vergiss nie: Lachen ist gut.
- Lies als Redner niemals vor.
- Stehle denjenigen, die nach dir sprechen, keine Zeit.
Für manchen mag diese Liste aussehen wie das pure Gegenteil von dem, was er sich unter einer guten Rede vorstellt. Klar, die Gebote sind strikt und passen bestimmt nicht zu jedem Vortrag. Aber eins ist sicher: Eine Rede, die nicht zumindest Punkt 2, 3, 4, 7 und 10 berücksichtigt, ist aus meiner Sicht verlorene Zeit für alle Beteiligten. 8 und 6 schaffen eine Verbindung zum Publikum. Doch gerade 6 wird bei TED eher übertrieben: Was bin ich schon gescheitert, jetzt müsst ihr mich aber mögen. Wenn es so einfach wäre.
Dass alle 10 Punkte abgehakt werden können, scheint eine echte Herausforderung. Muss meiner Meinung nach auch nicht sein. Ein Redner, der sich so vorbereitet wie hier beschrieben, hält einen klasse Vortrag. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es nun wirklich nicht an.