Storytelling to go, wie ein leckerer Kaffee auf dem Weg. Hier sind 10 Tipps von Schriftstellern wie Stephen King, Max Frisch oder Haruki Murakami, um Ihrem Storytelling einen Kick zu geben.

1. Jane Austen

How often is happiness destroyed by preparation, foolish preparation. Be prepared, but not too prepared.
Eine Story ist eine Reise. Und eine Reise wird erst durch das Unvorhergesehene spannend. Das gilt vor allem bei Vorträgen oder Präsentation. Sie brauchen Offenheit für Fragen, Anmerkungen, Stimmungen – für das Publikum.

2. Haruki Murakami

Sind Sie jedoch ein Autor, der eine einigermaßen vernünftige Beziehung zu seinem Publikum aufrechterhalten möchte, sollten Sie sich einen oder zwei feste Geister in Ihrem Umfeld sichern, die Ihre Werke lesen. Selbstverständlich muss es sich dabei um Personen handeln, die ihre Eindrücke offen und ehrlich äußern. Selbst wenn sie auf jede Art von Kritik gereizt reagieren.
Jeder Erzähler braucht ehrliches Feedback, um ein Gefühl für die Wirkung seiner Story zu bekommen. Alle Texte sind Prototypen, die schrittweise mit einem besseren Gefühl für die Wirkung optimiert werden.

3. Stephen King

Wenn der Leser ein Echo seines eigenen Lebens und seiner Ansichten aus einem Buch mitnimmt, taucht er tiefer in die Geschichte ein.
Die Helden sind immer die Zuhörer, daher so erzählen, dass diese sich in der Story wiederfinden. Der größte Fehler: sich selbst zum Helden zu machen. Wenn, dann nur so, dass das Publikum sich in Ihrer Story wiedererkennt.

4. Oscar Wilde

I am so clever that sometimes I don’t understand a single word of what I’m saying.
Humor wirkt stark – vor allem als Selbstironie. Humor ist ein guter Einstieg in Vorträge, solange er nicht platt ist.

5. Max Frisch

Jeder Mensch erfindet sich früher oder später eine Geschichte, die er für sein Leben hält … Wir probieren Geschichten an, wie man Kleider anprobiert.
In Bezug auf Fakten niemals vergessen, wie sehr Storys Konstruktionen sind, die Wirklichkeiten erschaffen. Insbesondere unsere eigene Lebensgeschichte. Das macht sie einerseits so faszinierend, birgt aber andererseits die Gefahr, Realität zu verbiegen.

6. 1001 Nacht

Und während die Morgendämmerung aufstieg, sagte Dinarsad zu ihrer Schwester Schahrasad: Wie schön und spannend ist diese Geschichte! Was ist das schon, erwiderte sie, gegen das, was ich dir morgen Nacht erzählen werde, wenn ich dann noch lebe und mich der König verschont … Da sprach der König zu sich selbst: Ich werde sie, bei Gott, nicht eher töten, als dass ich die Geschichte zu Ende gehört habe. Dann töte ich sie eben morgen Nacht.
Die hohe Schule des Cliffhangers lässt sich nirgendwo besser lernen, als in den Märchen von 1001 Nacht. Auch im Business sehr wirkungsvoll, aber bitte mit Gefühl. Zwischen Spannung und Verärgerung läuft nur ein schmaler Grat.

7. J.K. Rowling

Call him Voldemort, Harry. Always use the proper name for things. Fear of the name increases fear of the thing itself.
Namen niemals vergessen. Ein Junge, ein Mann, eine Frau – in einer Story haben sie Namen. Und wenn sie so klingen wie Voldemort, dann erzeugen sie auch gleich eine eigene Atmosphäre.

8. Ernest Hemingway

Wenn ein Prosaschriftsteller genug über das weiß, worüber er schreibt, kann er Dinge auslassen, die er weiß, und der Leser wird, wenn der Schriftsteller aufrichtig genug schreibt, ein so starkes Gefühl dieser Dinge haben, als ob der Schriftsteller sie erwähnt hätte. Die Würde der Bewegung eines Eisbergs ist darauf zurückzuführen, dass nur ein Achtel von ihm über Wasser ist.
Erzählen heißt weglassen. Rigoros verschlanken, so dass der Großteil des Textes wie beim Eisberg im Verborgenen bleibt. Das ist die hohe Schule. Der Weg dorthin besteht aus vielen Iterationen.

9. David Mitchell

Zuweilen flitzt das flauschige Kaninchen Fassungslosigkeit so rasant um die Kurve, dass der Windhund Sprache perplex in der Startbox sitzen bleibt.
Gute Metaphern und Vergleiche adeln Texte, schlechte zerstören sie. Daher empfehle ich Demut vor solchen sprachlichen Ausflügen.

10. Ken Kesey

To hell with facts! We need stories!
Ja und nein. Die ideale Lösung scheint mir die Verbindung von Fakten und Emotionen in einer Story.