Zur Unternehmenskultur gehören auch Storys. Storys, die sich die Mitarbeiter immer wieder erzählen. Eine wichtige Rolle spielen CEO Storys und Geschichten vom Gründer. Zwei Beispiele, stellvertretend für Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

CEO Story 1: Revlon

Charles Revson, Gründer und CEO von Revlon, verlangte von seinen Mitarbeitern, dass sie Arbeitsbeginn und -ende in einem Logbuch notierten, das am Empfang aufbewahrt wurde. Eine neue Empfangsdame sieht, wie ein Mann sich dieses Logbuch nimmt und wieder gehen will. Kein Wort zu ihr. Sie läuft ihm nach, sagt: „Entschuldigen Sie, Sir. Das Buch lassen Sie bitte hier. Ich habe strikte Anweisungen.“ Der Mann ist Revson selbst. Er entgegnet kühl: „Wenn Sie heute Abend Ihren letzten Paycheck holen, bitten Sie die Kollegen, Ihnen zu erzählen, wer ich bin.“

CEO Story 2: IBM

Tom Watson, CEO von IBM, kommt mit einer Gruppe von Managern zum Eingang eines Hochsicherheitsgebäudes. Die Pförtnerin weigert sich, Watson passieren zu lassen. Schließlich habe er keinen Ausweis. Einer der Manager zischt: „Wissen Sie nicht, wer er ist? Er ist der oberste Chef des Unternehmens.“ Stille. „Stopp“, sagt Watson und bittet einen Kollegen, seinen Ausweis zu holen. „Sie hat recht. Wir machen die Regeln. Also müssen wir uns auch daran halten.“

Zwei CEO Storys, zwei Kulturen. Auch wenn Revson vielleicht nur einen schlechten Tag gehabt haben mag, diese Story zeigt, wie er tickt. Nebensächlich, wie der offizielle Wertekanon des Unternehmens in seiner Ära gelautet haben mag. Das gleiche gilt für die Story von Watson. Auch sie wird immer mit ihm verbunden bleiben. Sie zeigt ihn als jemanden, der sich trotz seiner herausragenden Position in die Unternehmenskultur fügte.

Was diese Storys so stark macht: Sie werden bis heute erzählt. Die Wertetafeln von damals sind längst vergessen. Die CEO Storys repräsentieren die wahren Werte.