Die Story vom Spickzettel des Lebens erzählt Dropbox-Gründer Drew Houston. Schöner als in seiner kleinen Geschichte lassen sich Ratschläge kaum verpacken.

Drew Houston spricht 2013 vor der Abschlussklasse des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Es regnet in Strömen. Er sagt: Macht nichts, auch als ich 2005 meinen Abschluss machte, hat es so geregnet. Er erzählt von seiner eigenen Entwicklung, von der Dropbox-Gründung.

Dann sagt er, wenn ich euch und auch meinem jüngeren Ich einen Spickzettel des Lebens zustecken könnte, dann würde dieser Folgendes zeigen: einen Tennisball, einen Kreis und die Zahl 30.000. Im Verlauf seiner Ansprache löst er die Bedeutung dieser drei Dinge auf.

Ein Tennisball. Ein Kreis. Die Zahl 30.000

Der Tennisball soll daran erinnern, dass man nicht nur das tun soll, was man liebt, sondern das, was man mit voller Leidenschaft macht. So wie der Hund, der dem Tennisball hinterher jagt, bis er vollkommen erschöpft ist.

Der Kreis ist der Kreis, den Drew um seine besten Freunde ziehen würde. Um die Menschen, die man nicht nur liebt, sondern die einen auch weiterbringen. Man sollte nie vergessen, diese Nähe zu suchen.

Die Zahl 30.000 schließlich ist die Anzahl der Tage, die wir durchschnittlich leben. Sie soll daran erinnern, seine Zeit nicht mit Warten zu vertrödeln, sondern die Dinge, die uns mit Leidenschaft erfüllen, auch wirklich zu tun.

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Das ist die Story vom Spickzettel des Lebens. Was ich an ihr so mag ist, dass sie sich beliebig anpassen lässt. Im Kern geht es nur um eine verschlüsselte Botschaft, die jeder sich einfach merken kann. Auch und vor allem deswegen, weil sie nicht sofort aufgelöst wird, sondern erst Stück für Stück. So entsteht Spannung.

Jeder kann die Elemente für seinen Zweck, sein Publikum, seine Umgebung, sein Storytelling anpassen. Ein Kreis, die Farbe Blau und eine Schere. Ein Post-it, eine Flasche Bier und einen iPod der ersten Generation. Was auch immer nötig ist, um die Geschichte zu erzählen.

Was mir an Drew Houstons Story vom Spickzettel des Lebens besonders gefällt ist die Tatsache, dass die drei Dinge, die er nennt, zusammen gehören. Sie sind so etwas wie eine Balanced Scorecard, die Lebenszeit mit Leidenschaft und Freundschaft balanciert.