In seinem TED Talk, „The clues to a great story“, gibt Storyteller Andrew Stanton von Pixar wertvolle Hinweise für das erfolgreiche Erzählen von Geschichten. Ich habe sie in eine einfache Schrittfolge gebracht.
1. Das oberste Storytelling-Gebot ist: Make me care
Stanton erzählt von einem TV-Moderator, der folgendes Zitat eines Sozialarbeiters in seinem Portemonnaie trug: „Frankly, there isn’t anyone you couldn’t learn to love once you’ve heard their story.“
Wir alle wissen, wie es ist, wenn man sich für Dinge einfach nicht interessiert. Keine Lust hat, zuzuhören. Doch das sei bei einer guten Story nicht zufällig ausgeschlossen, sondern „by design“.
Wer erfolgreich führen will, findet hier einen großen Hebel. Erzählen Sie Ihre Story. Aufrichtig. Mit Höhen und Tiefen. So dass die Zuhörer nicht nur inhaltlich, sondern vor allem emotional folgen können, und der Auflösung am Ende entgegenfiebern.
2. Storytelling ist absolut zielgerichtet
Kein Herumeiern, kein Lavieren, sondern die Dinge auf den Punkt bringen. Dafür ist es nötig, das Ende und die gewünschte Wirkung genau zu kennen.
Storyteller Stanton: „Knowing that everything you’re saying, from the first sentence to the last, is leading to a singular goal.“
Dieses Ziel ist der Grund, warum die Story überhaupt erzählt wird. Es macht Storytelling für Führungskräfte so attraktiv, weil die Logik so zwingend ist. Sie erzählen eine Story ja nicht, um reine Fakten zu übermitteln.
Es geht darum, zu überzeugen, Menschen und Dinge in Bewegung zu setzen. Und zwar auf strategischem Kurs.
3. Storytelling heißt, gekonnt wegzulassen
Storys entstehen im Kopf des Zuschauers, und dieser arbeitet an der Entstehung kräftig mit, ohne es zu merken und als unangenehm zu empfinden.
„When you’re telling a story, have you constructed anticipation? In the short-term, have you made me want to know what will happen next? But more importantly, have you made me want to know how it will all conclude in the long-term?“
Das ist, meiner Erfahrung nach, für Führungskräfte eine der schwersten Lektionen. Weglassen bedeutet ja auch Raum für Fehldeutungen zu öffnen. Doch wenn Sie in Punkt 1 und 2 überzeugen, ist dieses Risiko minimiert.
Der Vortrag wird zum Krimi.
4. Storys leben von Aufrichtigkeit
„Use what you know“, sagt Andrew Stanton. Es geht dabei nicht notwendig um Plot, Inhalte oder Fakten. Hier kann die Expertise fehlen, wenn eine andere Bedingung erfüllt ist.
Es geht um innere Wahrheit.
Ist diese nicht vorhanden, spüren die Zuschauer oder Zuhörer es sofort, und die Story wird nicht funktionieren – weil etwas mit dem Storyteller nicht stimmt.
„It means capturing a truth from your experience, expressing values you personally feel deep down in your core.“